
Meditation als Tor zur Achtsamkeit
Meditation als Tor zur Achtsamkeit Meditation ist keine komplizierte Praxis und auch kein Rückzug aus dem Leben, sondern vielmehr ein
Meditation ist keine komplizierte Praxis und auch kein Rückzug aus dem Leben, sondern vielmehr ein bewusstes Dasein mitten im Leben. Viele stellen sie sich als Sitzen im Lotossitz und völlige Gedankenlosigkeit vor. In Wirklichkeit ist Meditation jedoch viel mehr: ein Zustand des Beobachtens, die Fähigkeit, in jedem Moment präsent zu sein und sich selbst wahrzunehmen.
In diesem Artikel betrachten wir drei wesentliche Aspekte: Was Meditation ist, wie aktive Formen helfen können, sie in den Alltag zu integrieren, und wie man beginnen kann, damit die Praxis ein natürlicher Teil des täglichen Lebens wird.
«Wenn wir lernen, in der Meditation präsent zu sein, werden wir automatisch auch im Leben präsenter.»
Schauen wir uns genauer an, was Meditation bedeutet.
Viele glauben, dass Meditation bedeutet, im Lotossitz zu sitzen und völlig gedankenfrei zu sein. Deshalb erscheint diese Praxis vielen als unerreichbar: Nicht jeder kann in einer solchen Haltung sitzen, besonders wenn Rücken, Hüften oder Knie Probleme bereiten. Andere wiederum verstehen Meditation als reines Sitzen in der Stille ohne Gedanken und auch das wirkt für sie zu schwierig.
In Wahrheit bedeutet das Wort «Meditation» übersetzt so viel wie «Betrachtung» oder «Kontemplation». Der Kern der Praxis besteht darin, zu lernen, sich selbst von außen zu beobachten: die eigenen Reaktionen, Emotionen und das Verhalten wahrzunehmen, ohne automatisch in sie hineingezogen zu werden. Das, was wir Persönlichkeit oder Ego nennen, sind gewohnte Denk- und Reaktionsmuster.
Wenn wir lernen, diese Muster zu beobachten, entsteht mehr innere Freiheit: Wir können aus automatischen Reaktionsschleifen aussteigen und ruhiger sowie bewusster leben. Wer zum Beispiel oft Angst, Reizbarkeit oder Unruhe verspürt, kann mit Hilfe der Meditation die Ursachen dieser Zustände erkennen und sich nach und nach von ihnen befreien.
Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Haltung man sitzt. Wichtig ist nur, dass es im Moment angenehm ist. Es gibt zahlreiche Methoden, die helfen, Gedanken und Empfindungen zu beobachten und immer tiefer in die Haltung des inneren Beobachters hineinzuwachsen.
Wenn wir in einem meditativen Zustand beobachten, betrachten oder reflektieren, können uns Antworten auf wichtige Fragen zufallen. Manchmal gelangen wir einfach in einen Zustand von Frieden, Ruhe und Akzeptanz und die Lösung findet sich von selbst.
Das stille Beobachten, das wir in der Meditation üben, ist besonders wertvoll, wenn wir es in den Alltag integrieren. Sehr hilfreich dafür sind aktive Meditationen. Dabei sitzen wir nicht nur, sondern bleiben im Beobachten während einer Bewegung. Es kann eine sanfte, leichte Bewegung sein, entscheidend ist, dass wir achtsam und präsent bleiben.
Hier wird das Wort „Präsenz“ entscheidend. Wenn wir lernen, in der Meditation präsent zu sein, werden wir automatisch auch im Leben präsenter. Wir begegnen jedem Moment mit Achtsamkeit und Wertschätzung, nehmen uns selbst tiefer wahr und erfahren uns als etwas Größeres als nur unsere gewohnten Gedanken und Reaktionen. In diesem inneren Raum gibt es weit mehr Lösungen und Möglichkeiten, als wir uns vorstellen können.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern: Meditation ist für jeden zugänglich. Sie ist keine schwierige Technik und kein Abschalten vom Leben, sondern vielmehr ein Eintauchen in das Leben selbst. Aktive Meditationen lassen uns spüren, dass Meditation nichts Abgetrenntes ist, sondern das Leben in seiner ganzen Fülle.
Die Verbindung von stillen und aktiven Meditationen schenkt uns die Möglichkeit, zu beobachten, nachzudenken und uns für neue Einsichten und Erkenntnisse zu öffnen.
Wie kann man mit der Meditation beginnen?
Wesentlich ist, dass das Lernen harmonisch verläuft und sofort ins Leben integriert wird. Das kann auf verschiedene Weisen geschehen: durch wöchentliche Kurse oder durch Retreats für ein tieferes Eintauchen. In jedem Fall empfehle ich, Meditation wie eine Entdeckungsreise, wie ein Spiel zu betrachten.
Es ist nicht notwendig, die Praxis allzu ernst zu nehmen. Versuche, mit Leichtigkeit und einem Gefühl von Experimentierfreude einzutreten. Meditation verlangt nicht, dass Du frei von Gedanken oder Gefühlen bist oder dass Du in einer bestimmten Haltung sitzen musst. Wenn wir die inneren Forderungen „ich muss so oder so sein“ loslassen, finden wir in einen einfachen und natürlichen Zustand zurück, der in Wahrheit unsere eigene Natur ist.
Wie ein Kind die Welt neugierig erforscht, so öffnen auch wir uns der Meditation. Wir beobachten einfach: Wer bin ich in der Bewegung, wenn es eine aktive Meditation ist? Wer bin ich in der Stille, wenn es eine stille Meditation ist? Welche Gedanken kommen, welchen Charakter haben sie? Wir analysieren sie nicht, wir betrachten sie nur. Und etwas in uns beginnt auf einer tieferen Ebene, dies zu erkennen.
Je mehr wir beobachten, desto tiefer wird unsere Betrachtung. Wir beginnen zu verstehen, welche Gedanken Leiden verursachen und welche zu Harmonie führen. Schritt für Schritt lösen wir uns von destruktiven Gedanken und wählen auf natürliche Weise die Handlungen und inneren Zustände, die uns Freude und Kraft schenken.
Regelmäßige Meditation bringt uns ein Gefühl von Stabilität, Leichtigkeit und Akzeptanz. Das Leben wird einfacher wahrzunehmen und leichter zu leben.
Deshalb: Wenn Du zu einem individuellen Meditationskurs oder zu einem Retreat kommst, bringe Leichtigkeit und Offenheit für das Experimentieren mit. Schau einfach, was Meditation für dich bedeutet. Vielleicht entdeckst du Methoden, die dir das gewünschte Gefühl von Achtsamkeit und innerer Harmonie schenken.
Meditation als Tor zur Achtsamkeit Meditation ist keine komplizierte Praxis und auch kein Rückzug aus dem Leben, sondern vielmehr ein